Die Östliche Arabische Wüste...

 

Die Arabische Wüste, liegt zum größten Teil in Ägypten und ist neben der Nubischen Wüste die östlichste Teilwüste der Sahara in Afrika. Auch große Teile des östlichen Sudans und der Westen von Eritrea haben Anteile an diesem östlichen Teil der Sahara.

 

Die Wüste ist ein etwa 220.000 km² großes Trockengebiet. Sie erstreckt sich nordöstlich des Nassersees zwischen dem Nil und dem Roten Meer.

 

Es handelt sich um eine Gebirgswüste. Von sanften Hügeln über abgerundete Mittelgebirgshöhen reicht die Skala bis zu mächtigen, steilen und schroffen Hochgebirgsketten mit bis zu 2300 m Höhe. Die in bestimmten Zügen angeordneten Höhen und Berge steigen aus engen bis zu Kilometer weiten Trockentälern, den Wadis, auf.

 

Mangels jeglichen Bewuchses erscheinen die Berge in den Farben der sie aufbauenden Gesteine: Die Hochgebirgsketten im Rot des Granits, die Mittelgebirgshöhen in dunklerem oder hellerem Grün der Basalte und Diabase.

 

Berühmtheit erlangten diese Granitberge während der römischen Kolonialzeit als in den Bergen zahlreiche Steinbrüche für die römischen Prunkbauten errichtet wurden.

 

Dieser Teil von Ägypten wird auch heute fast ausschließlich von Beduinen und Nomaden bewohnt. Diese Stammesfamilien sind hoch angesehen und geniessen von Regierungsseite gewisse Rechte.



Beduinen und Nomaden...

 

Die Beduinen (badawi) sind eine eigene Volksgruppe innerhalb der Araber. Nomaden heißt nur, dass sie nicht sesshaft waren. 6.000 Jahre in der Vergangenheit waren das alle Menschen, heute sind nur mehr ein paar Völker in Afrika übrig, unter anderem die Beduinen der Arabischen Halbinsel, der Syrischen Wüste, des Sinai, in Teilen der Sahara und im israelischen Negev. Das Wort badawī wird als Eigenbezeichnung von den Beduinen gewöhnlicherweise gar nicht benutzt. Sie selbst nennen sich "arab", Araber.

 

Die Beduinen werden heute als purste Repräsentanten des Arabischen Kulturkreises gesehen. Sie werden auch heute noch von anderen Arabern als die "idealen Araber" betitelt, vor allem wegen ihrer reichlichen mündlichen Überlieferungen, ihrer ausgeprägten familären Lebensweise (das traditionele Stammeswesen) und ihres traditionellen Ehrenkodex.

 

Das Wüstengebiet zwischen dem Roten Meer und dem Niltal, in der Höhe zwischen El Gouna im Nordosten und Qena im Südwesten wird seit 1.790 vom Stamm der "Kushma'an Beduinen" bewohnt. Dieses rund 22.000 km² große Territorium darf nur von diesem Stamm genutzt und betreten werden.

 

Sheik Abdel Zaher ist der älteste Scheich (Oberhaupt) des Stammes der Kushma'an Beduinen und Vater von Samira Ouda, der Besitzerin von "Samiras Bedouin Life Camp".

 



 Die Oase Malahha...

 

Eine Oase (von altgr. "oasis" = „bewohnter Ort“) ist ein Vegetationsfleck in der Wüste, üblicherweise an einer Quelle, Wasserstelle oder einem Wadi gelegen. Oasen können in der Größe und im Charakter erheblich variieren, vom kleinen, von Dattelpalmen umgebenen Teich bis hin zu ganzen Städten mit angesiedelten Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben.

 

Zwischen ca.  1500 Palmen und Akazien und einem Gürtel aus Schilfrohr erkennt man den Süsswassersee der Oase Malahha.

 

Hauptattraktion dieser Oase sind sicher die riesige Anzahl an unterschiedlichen Zugvögeln.

 

Im zur Oase gehörigen Wadi Esh und in der Wadi Belih Schlucht wurden zudem fossile Feuersteine und metamorphe Gesteine gefunden.



Die kaiserlichen Steinbrüche von Mons Claudianus...

 

...gelten heute als römisches Kulturerbe.

 

Hier wurde am Ende des 1. Jahrhunderts unter Kaiser Trajan  während 200 Jahren Granit (Granodiorit) abgebaut. Der Stein ist ein hellgrauer Gneis mit grünlich-schwarzen Einsprengseln. Die Römer nannten ihn "Marmor Claudianum". Der italienische Name "granito del foro" besagt, wo das Material Verwendung fand. Das Material wurde aber auch in vielen anderen römischen Prachtbauten verbaut, zum Beispiel im Pantheon in Rom.

 

Im Steinbruch blieben einige unfertige oder zerbrochene Stücke zurück, wie beispielsweise eine etwa 220 Tonnen wiegende Säule.



Die imperialen Steinbrüche von Mons Porphyrites...

 

...gelten heute ebenfalls als römisches Kulturerbe.

 

Über Jahrhunderte hinweg war der Kaiserporphyr-Purpurstein, der Imperial-Porphyr (ein porphyrischer Dacit von spektulären Purpurfarben) ein hochgeschätzter Naturwerkstein der fast exklusiv den Repräsentationszwecken des römischen Kaiserhauses vorbehalten war.

 

Das Gestein wurde seit dem Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts in riesigen Steinbrucharealen am "Mons Porphyrites", nahe dem Djebel Dokhan Gebirges in der ägyptischen Ostwüste abgebaut (heute in der Nähe von Hurghada und El Gouna).

 



Die römische Strasse nach Rom...

 

... die "Via Romana" vom Roten Meer zum Nil gilt heute als Vorgänger des Suez-Kanals!

 

Um die Steine von den Steinbrüchen am Roten Meer nach Rom zu transportieren, wurde von den Römern quer durch die Arabische Wüste eine Straße gebaut. Die "Via Romana"  verband das Rote Meer mit dem Niltal. Über den Nil und das Mittelmeer konnten diese Blöcke bis nach Rom transportiert werden.

 

Der Transport der halbfertigen Steine auf vier- bis zwölfachsigen Wagen ins Niltal dauerte mindestens fünf Tage.Der Verlauf der Straße ist heute noch gut im Gelände zu erkennen. Etwa 125 Lesesteinhaufen und Türme markierten ihren Verlauf, vielleicht dienten sie auch als Signalstationen.

 

In Tagesabständen lagen an der Straße kleine Lager (Hydreumata), die als Nachtunterkünfte dienten. Sie enthielten Schlafräume, Ställe und Zisternen. Die Überreste dieser Lager sind auch heute noch relativ gut erhalten.

 

Das Gebiet wurde außerdem durch ungefähr sechzig kleinere Armeestützpunkte überwacht und versorgt. Sie sicherten auch die Versorgung der Küstenstationen am Roten Meer im Süden und der Steinbrüche.



Das koptische Kloster und die Einsiedlerzellen..,

 

...von Wadi Qattar in der Nagaat Schlucht des Qattar-Gebirges liegt zwischen den Steinbrüchen von Mons Porphyrites im Norden und Mons Claudianus im Süden. Dieses Kloster wurde in der Mitte des vierten Jhdts. gebaut und gilt heute als koptisches Kulturerbe.

 

Nagaat war die Heimat einer christlichen Einsiedlergemeinschaft und wurde von entlaufenen Sklaven von den Mons Porphyrites Steinbrüchen gegründet. Die Klosterkirche ist, mit Ausnahme des fehlenden Daches, in einem guten Zustand.

 

Eine Inschrift, die jetzt in Kairo liegt, belegt, dass die Kirche von Flavius Julius im Jahr 339 n.Chr. gebaut wurde, als Hatres Bischof von Maximianopolis war.

 

Im fünften Jhdt schrieb der christliche Eremit Palladius: "ich lebe seit einem Jahr hier. Ich habe niemanden getroffen und nicht eine Stimme gehört. Ich habe kein Brot gegessen, nur wilder Honig und Datteln hielten mich am Leben. Als auch diese nicht mehr verfügbar waren, entschied ich mich in die Welt der Menschen zurückzugehen. Als ich jedoch einen römischen Legionär sah, drehte ich um und flüchtete sofort wieder in meine Höhle. Auf dem Weg dahin fand ich frische Feigen, die mich zwei Monate glücklich machten."